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Sander wahrt Athen-Chance
Der Rostocker Wasserspringer darf weiter auf Olympia hoffen. Beim
Grand Prix im russischen Electrostal wurde er Sechster. Christian Löffler
enttäuschte als 24.
Electrostal (OZ)
Frank Sander bleibt im Rennen um eines der begehrten Olympia-Tickets.
Beim FINA Grand Prix im russischen Electrostal belegte der Rostocker
Wasserspringer den sechsten Platz und erbrachte damit den vom
Deutschen Schwimmverband (DSV) geforderten internationalen
Leistungsnachweis. Vor einer Woche beim Internationalen Springertag in
Rostock war Sander noch im Vorkampf gescheitert. Für Teamkollege
Christian Löffler dürfte der Traum von Olympia in Athen dagegen
ausgeträumt sein. „Löffel“ landete nur auf Rang
24. Im Synchron-
Wettbewerb wurden beide Vierte.
Trainerin Monika Dietrich, die nicht mit nach Russland
gereist war,
erreichte die Botschaft von Sanders Coup per SMS. „Jetzt wird die
Deutsche Meisterschaft in Rostock richtig spannend“, freute sich
die
Bundesstützpunkttrainerin. In der Hansestadt wird im Juni endgültig
darüber entschieden, wer zu den Sommerspielen nach Athen fahren
darf.
In einem hochklassigen Wettbewerb vom Dreimeterbrett
hielt sich
Sander an den Ratschlag von Bundestrainer Lutz Buschkow, der von
Beginn an „Dampf unter dem Kessel“ gefordert hatte. Der Rostocker
setzte die Marschroute konsequent um. Kein Zittern beim
dreieinhalbfachen Salto vorwärts, der ihn vor Wochenfrist in Rostock
noch aus dem Konzept gebracht hatte. Auch die anderen fünf Sprünge
brachte er mit Bravour ins Wasser.
Das Überstehen des Vorkampfes war die halbe Miete.
Die andere
Hälfte musste aber noch eingefahren werden. Sander musste ins Finale
springen, um den geforderten Leistungsnachweis zu erbringen. Dort
zeigte der Rostocker mit einem 2 1/2 Auerbach mit 2 1/2 Schrauben
dann eine international noch nicht gesprungene Weltneuheit. „Ab
Halbfinale musste ich volles Risiko gehen, um weiter im Geschäft
zu
bleiben. Deshalb nahm ich auch den viereinhalb Salto mit in das
Kürprogramm auf“, sagte Sander, der sich damit den Respekt
der
internationalen Konkurrenz verdiente.
Durch den Leistungsnachweis hat der Hansestädter
neues
Selbstvertrauen geschöpft: „Damit ist mir eine riesige Last
von den
Schultern gefallen. Jetzt will ich mich im April in Aachen auch für
die
Europameisterschaft qualifizieren.“
BERND-D. HEROLD
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